Weltkulturerbe Limes
Zwischen 90 und 260 n. Chr. errichteten die Römer den Obergermanisch-Rätischen Limes als Grenzbefestigung des damaligen römischen Reiches. Er wurde im Jahr 2005 als größtes Bodendenkmal Mitteleuropas in die Liste des Welterbes der UNESCO eingetragen. Anfangs wurde die Grenze nur mit Holzpfählen gesichert. Hiervon leitet sich auch der Ortsname von Pfofeld ab. Der frühere Name Pfahlfeld, oder Feld am Pfahl, wurde im Laufe der Zeit zu Pfofeld.
Im letzten Ausbau war der Limes mit einer etwa 1,20 m starken und 3 m hohen Steinmauer gesichert. Hier standen in regelmäßigen Abständen steinerne Wachttürme. Diese dienten nicht nur der Überwachung, sondern auch als Fernmeldestationen. Mittels Hornsignalen wurden wichtige Nachrichten über große Entfernungen übermittelt.
Der römische Limes verläuft etwa 4 km durch das Gebiet der Gemeinde Pfofeld. Auf dieser Strecke sind fünf Limestürme bekannt. Sie hatten direkten Blickkontakt zum 2-3 km entfernten Kastell Theilenhofen. Entlang des Limes wurden bei Ausgrabungen im vorletzten Jahrhundert viele römische Gegenstände, darunter eine kleine Bronzefigur des Gottes Merkur, gefunden. Sie wird im Archäologischen Museum in Gunzenhausen ausgestellt.
(Un-)Sichtbarer Limes
Heute ist von der römischen Grenzanlage nur noch wenig sichtbar. Die Reste der früheren Grenze sind sehr unterschiedlich erhalten. Im Ortskern von Gundelshalm ist das Meiste durch Bauten zerstört, östlich davon ist der Limes stellenweise noch als Böschung zu erkennen. Bei Rittern und Dorsbrunn wurden Wachttürme in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts teilrekonstruiert. Entlang des Limeswanderweges rund um Pfofeld geben Informationsschilder Hinweise auf Ausgrabungen, Funde und die Funktion des Limes.